Seit Bestehen des Sängerbundes waren die Familienabende geprägt von Chorliedern und Theaterstücken und einem Moderator, der durch das Programm führte.
Erstmals in der Vereinsgeschichte gingen wir bei der Gestaltung unseres diesjährigen Familienabend einen neuen Weg, der unter dem Motto stand: „Ein Jahr im Wengert“. Ein Programm mit viel Gesang und Sketschen, das ohne Pause fließend überleitete.
Die Idee kam unserer Chorleiterin Monika, die dabei die volle Unterstützung des Frauenchores hatte. Um es treffend zu sagen: der Frauenpower hat die etwas gediegene Männerriege überrollt. Vorweggenommen, der Familienabend war ein Erfolg. Schon das optische Bild der Bühne war beeindruckend. Diese war mit bunten Herbstblättern und Trauben, Rebzeile, einem Besenstammtisch, sowie einem Verkaufsstand dekoriert.
Auf der Rückseite der Bühne mit Blick in den Saal nahmen die Sängerinnen und Sänger ihren Platz ein. Das kompakte Programm kann in diesem Bericht nicht im gesamten Ablauf erzählt werden. Es sollen daher nur die Höhepunkte der Veranstaltung ihre Erwähnung finden.
Mit dem Chorsatz „Das Morgenrot“ eröffnete der Männerchor das Programm. Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Herbert Brüssel übernahm der 2. Vorsitzende Rolf Schnepper die Ehrung der fleißigen Sängerinnen und Sänger. Das musikalische Programm war überwiegend geprägt von Chören mit Bezug zum Wein. Ein großer Teil der Chorsätze stammte aus der „Weinkantate“ des Komponisten Theo Fischer aus Mainz-Hermsheim.
Bei dem bekannten Chor „Aus der Traube in die Tonne“ zogen einige Sänger mit Gesang und einem Bollerwagen und viel Getöse in die Halle ein. Danach huldigte Irmgard Fundis mit einem Gedicht den Wein. Zwischen den Chorvorträgen kam mit einer regen Unterhaltung der Besenstammtisch zu Wort. Für große Aufregung sorgten Blitz und Donner sowie der Wetterbericht der Regen und Kälte vorhersagte, bei den Winzerfrauen. Diese sorgten sich, dass die Blüten erfrieren könnten, weshalb der Ruf aufkam: „wir müsse heize, sonscht isch alles wieder hi“. Nach dem bekannten Männerchor: „Ich weiß ein Fass in einem tiefen Keller“ herrschte beim Verkaufsstand ein großes Gedränge, wurde doch ein Sortiment Wein zu einem günstigen Preis angeboten.
Bei dem Chor „ei guter Freund“ konnten unsere zwei Tenöre Klaus Kern und Rolf Schnepper bei einem Solopart glänzen. Der Frauenchor trug beschwingt den Chor vor: „Wenn am Hang die Reben blühen“. Zwischen den verschiedenen Chören sorgten immer wieder kurze Sketsche für Erheiterung. Für Erheiterung sorgten auch die Wortspiele bei den Arbeiten im Weinberg. So konnte die Winzerin ihren von Kreuzweh geplagten Mann mit einem Glas Wein und der Aussage beruhigen und zum Weiterarbeiten animieren: „Der Sänger singt mit Leichtigkeit, wenn’s ihm nicht fehlt an Feuchtigkeit“. Immer wieder gern gehört der musikalische Ohrwurm: „Breng mr no a Viertele“, den der Männerchor im Dialekt stimmgewaltig vortrug.
Bei dem Männerchor „Alter Wein und junges Blut“ zeigte unser ältester Sänger Ernst Kern mit einem Solopart, dass er das Publikum mit seiner sehr guten Baritonstimme immer noch erfreuen kann. Ernst zeigte eindrucksvoll auf, dass bei guter Stimmpflege es durchaus möglich ist, dass über Jahrzehnte die Qualität der Stimme erhalten werden kann. Der zunächst holprige „Winzertanz“ , aufgeführt von tanzbegabten Sängerinnen und Sängern und begleitet auf dem Akkordeon von Mathias Grebhardt, klappte erst nach mehrfachem Versuch, dann aber ausgezeichnet. Der Männerchor „Es ist beim Weine wie im Leben“ wurde von Herbert Brüssel mit seiner außergewöhnlich kräftigen und reinen Bassstimme mit einem Solopart begleitet. Solche Soloauftritte von Herbert werden zukünftig in unseren Veranstaltungen wohl öfters zu hören sein. Selbst unser ehemaliger Chorleiter Daubenberger war von seinem Auftritt angetan.
Die Weinkenner am Besentisch – allesamt mit gutem Geruchs- und Geschmacksinn ausgestattet – mussten drei Weine örtlicher Weingüter bewerten, ob deren Qualität ausreichen würde, an einer Weinprämierung teilzunehmen. Dies wurde von den Weinkennern einstimmig bejaht.
Beim Männerchor „Slowenischer Weinstrauß“ konnte Bariton Ernst Kern nochmals mit einem Solopart glänzen. Unmittelbar nach dem Chor erfolgte die angekündigte Weinprämierung, die von badischen Weinbaupäsident – in Person von Jürgen Widmann- durchgeführt wurde. Mit großem Applaus des Publikums wurde zur Kenntnis genommen, dass alle drei Sulzfelder Weine“ unter die ersten Plätze landeten und mit einer Medaille ausgezeichnet wurden. Mit einem Chorsatz aus der Weinkantate schlossen die Sängerinnen und Sänger gemeinsam den Veranstaltungsabend.
Das begeisterte Publikum dankte den Protagonisten des Abends mit starkem Applaus. Für die Chorleiterin und für die Sängerinnen und Sänger war es ein hochverdienter Beifall für all die Müh im Vorfeld, insbesondere den Personen, die maßgeblich für das Gelingen des Abend verantwortlich waren, allen voran unser Kassier Hartwig Panzer, der unter anderem auch einiges an technischen Problemen zu lösen hatten.
Herzlichen Dank den zahlreichen Besuchern unserer Veranstaltung für Ihr Kommen.